Von Frank Benedikt
OhBOB – schon wieder ein Elaborat aus des Hausherrn nächtlicher Küche! Mal wieder richtig/daneben (oder gar: richtig daneben) getippt. Die Feinheiten der “Paradoxologie” bekommen wir aber erst im nächsten Semester, wie uns Alfred Jarry sicher gerne erklärt hätte ;-)
Es wäre ja ein “klassisches Thema” für ein Essay, aber ich habe im Moment weder die Zeit noch die Mittel, dies in Ruhe “abzuhandeln”. Dessenstatt würde ich da gerne zum eigenen Nachdenken (ohne “Vorleistung”) anregen, zumal letztendlich eh nur die Re- oder besser: Perzeption des Individuums zählt. Hier wäre das Thema: Schafft das Netz mehr “Demokratie” oder aber schafft es nicht gar neue Klassenunterschiede? Als simples Beispiel: *Ich* würge jetzt über ein Jahr mit einer “Minderleister-EDV” rum, habe aber inzwischen ein paar Teile geschenkt bekommen, mit denen ich wenigstens halbwegs wieder arbeiten kann, bis ich das Geld für etwas Brauchbareres zusammen habe. “Meine Ex” könnte wohl auch nicht mehr arbeiten, wenn ich nicht mein deklariertes Nebenverdienst als Lektor gehabt, und ihr ein gebrauchtes Notebook geschenkt hätte. Kann *ich* somit ernsthaft “partizipieren?
Das, und nur das, ist die Realität in Deutschland anno 2011, und dieses Land gehört zu den reichsten der Welt! Wie sieht es wohl aus im “Rest der Welt”? Heute wären viele US-Amerikaner schon froh über die Sozialleistungen, die eine “abgewickelte DDR” einst bot. Von den Menschen, die dem Neokolonialismus der neuen (alten) Großmächte anheim fallen, kann gar keine Rede sein. Wer hat denn dann nun die Möglichkeit, sich an demokratischen Prozessen tatsächlich zu beteiligen? Die mit der stärksten Lobby, die mit den schnellsten Rechnern und Internetzugängen – oder die, die notfalls Flugblätter hektographieren und vor den Werkstoren stehen bzw. dort (in diesen Werken) arbeiten?
Ich denke, die Antwort ist mit ein klein wenig Nachdenken leicht zu finden – ich, “als Autor”, werde sie nicht (direkt) liefern. “Menschen, Menschen san mer alle ..”, wie dereinst der respektable Herr Kraus anmerkte. All das, was danach kam, erlebte er nicht mehr … Selber kämpfe ich gerade mit den Tücken der Technik, mit meiner eigenen Prekarisierung, “dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest”, und versuche es zur Abwechskung “banal” zu halten. Es gäbe wohl so Manches zu leben und zu teilen, aber …
Um eine alte Tradition in diesem Blog wieder aufzugreifen: “Gute Nacht, Deutschland – wo immer Du bist!”
[fb]
P.s.: Wenn “Ihr” Pech habt, habe ich ab Montag wieder einen Rechner, der mir ernsthaft Arbeit zugesteht :-P
